Momlife

Wie es nach der Geburt weiter ging.

Während ich diese Beitrag geschrieben habe, musste ich feststellen, dass ich mich nicht mehr genau erinnere wann was passiert ist. Es kann also sein, dass die Reihenfolge der Ereignisse anders war. 

Nachdem die Kleine geboren war, war der ganze Spaß natürlich noch nicht vorbei. Nachdem wir uns kurz betrachtet haben und ich sie ein wenig bewundern konnte, während um mich herum gewuselt wurde, begann sie auch schon damit, meine Brust zu suchen. Also war es an der Zeit, sie zum ersten Mal anzulegen. Ich konnte mich aber irgendwie kaum bewegen und sie kaum packen. Ich war einfach so erschöpft und wusste auch noch nicht, wie ich sie anfassen sollte. Mein Freund kam mir zur Hilfe und legte sie mir in die richtige Position, sie suchte kurz und als sie dann zum ersten Mal andockte, war ich super überrascht, mit wie viel Kraft so ein kleiner Wurm saugen kann. Unbeschreiblich!

Mein Freund nahm die Kleine danach zum ersten Mal, während ich sauber gemacht wurde. Die Beiden gemeinsam zu sehen war einer der schönsten Momente meines Lebens. Er war direkt total verliebt und die Kleine lag total aufmerksam und entspannt in seinen Armen. Irgendwie lag ich ewig herum und fragte mich, wann es denn weiter geht. Das fragte ich dann die auch die Hebamme, denn ich wusste ja, dass die Plazenta noch heraus musste. Sie sagte mir, ich könnte mal versuchen zu pressen. Genau das tat ich dann auch und in einem Flutsch kam sie dann auch schon. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es  sehr weh tat, wobei da unten natürlich generell alles noch gebrannt hat. 

Dann wurde die Kleine untersucht, gewogen und gemessen und ich lag immer noch mit angewinkelten Beinen da und wartete, dass es weitergeht. Irgendwann, nach gefühlt über 30 Minuten kam der Arzt dann zurück und fragte, wie weit wir sind. Da die Nachgeburt schon draußen war, konnte er also loslegen mit dem Nähen. Er war zum Glück sehr ehrlich und warnte mich,  dass die Betäubungsspritzen sehr wehtun werden und so war es auch. Diese Spritzen waren echt so mega abartig, nahmen mir aber den Schmerz beim Nähen. Trotzdem war es einfach super unangenehm und dauerte echt lange.

Danach sollte ich mich in das andere Bett legen, aber ich konnte ja nicht einmal meine Beine gerade machen. Mir wurde plötzlich bewusst, dass mir alles mega wehtat und ich hatte den größten Druck der Welt nach unten. Ich wusste echt nicht wie ich mich auch nur ansatzweise bewegen sollte. Mein Freund und die Hebamme halfen mir also beide und ich rollte irgendwie rüber. In diesem Moment dachte ich mir, dass ich nie wieder laufen oder sitzen könnte. Ich hab wirklich total unterschätzt, wie fertig so eine Geburt machen kann.

Da Emmi so lange im Geburtskanal steckte, musste man ihr dann Blut an der Verse nehmen, um zu untersuchen, ob sie genug Sauerstoff bekommen hat. Leider ging das jedes Mal schief und sie versuchten es tatsächlich 4 Mal. Mich machte das sehr nervös aber sie war super tapfer und zuckte nicht mal.

Ich kam dann irgendwann in mein Zimmer, in dem ich alleine lag, da in der Zeit nicht so viel los war auf der Station. Das war wohl einer der wenigen Vorteile der aktuellen Corona-Situation.Wir lagen also da, konnten uns ausruhen und unsere Tochter kennenlernen. Sie schlief tatsächlich den ganzen Tag und kam nur ab und zu zum Trinken. Irgendwann war es dann soweit und ich sollte zum ersten Mal aufstehen und zur Toilette gehen. Zwei nette Schwestern halfen mir, stütze mich und begleiteten mich. Der Weg zur Toilette war super schwierig, aber es tat echt gut sich mal etwas frisch zu machen. Die Schwestern auf der Station waren einfach nur toll und halfen mir wo sie konnten! Ich hatte eigentlich den Wunsch nach einer ambulanten Geburt, aber dazu wäre ich nicht in der Lage gewesen, da ich ohne diese tollen Schwestern aufgeschmissen gewesen wäre!


Da die Blutentnahme vorher nicht funktioniert hatte, wurde es dann mittags wieder versucht und ihr glaubt es nicht, aber es ging wieder schief! Also wurde sie dann an ein Gerät angeschlossen, das die Sättigung maß und es war zum Glück alles gut.

Den restlichen Tag verbrachten wir entspannt gemeinsam. Da mich ja keiner besuchen durfte, rief ich die ganze Familie per Videochat an um ihnen das neue Familienmitglied vorzustellen. Wir waren einfach nur happy und glücklich, es geschafft zu haben.

Die Schmerzen waren zwar nicht gleich vergessen, aber jede Sekunde hat sich gelohnt und ich würde alles sofort genau so wieder machen, um dieses Glück noch einmal zu erleben.

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