Warum es mich nicht mehr interessiert, wie Andere über mich denken
Meine Mama ist ist einer dieser Menschen, denen es total egal ist, was Andere über sie denken. Sie macht ihr Ding genauso, wie sie es will. Sie hatte deshalb auch noch nie viele Freunde, aber dafür auch keine Falschen. Genau diese Eigenschaft gab sie auch an meinen Bruder weiter, wobei es bei ihm noch eine Nummer härter ist. Ich glaube, dass es ihm sogar Spaß macht Dinge zu tun, die Anderen nicht gefallen. Manchmal kann das sogar schon ziemlich provokant sein, wenn ich ehrlich bin. Aber er macht alles so wie er es will und nicht wie es Andere wollen.
Ich habe lange so getan, als hätte ich diese Eigenschaft auch geerbt – wie gesagt, nur so getan. Ich dachte auch selbst, dass ich auf die Meinung anderer nichts gebe und mein Ding mache. Aber wenn ich mal ehrlich zu mir bin, ist das totaler Quatsch. Denn mir ist schon lange bewusst, dass ich einige Wünsche und Träume total vergessen und verpasst habe, weil ich mich nicht getraut habe. Ich habe Chancen verpasst und Visionen aufgegeben, dass die Leute nicht über mich reden.
Heute bin ich 22 und überhaupt nicht da, wo ich eigentlich sein wollte. Ich habe immernoch die gleichen Ziele und Träume wie vor einigen Jahren und tue immer wieder Dinge, die mich meinem Ziel kein Stück weiterbringen, weil ich mich immer wieder selbst zurück halte, an mir zweifele und immer wieder Angst habe, was man über mich sagen könnte.
Aber wie dumm ist das eigentlich?
In der Schule sind die Klassenkameraden immer um einen herum. Man denkt es wären alles Freunde und will dazugehören. Dann ist die 10 Klasse vorbei und man wechselt die Schule. Plötzlich bleibt aus der alten Gruppe vielleicht mit zwei Freundinnen in Kontakt, die anderen sind vergessen und interessieren sich auch nicht mehr für dich. Jetzt ist die neue Klasse wichtig, man versteht sich mit allen super und hat Angst, dass man also hier auf Widerstand stößt. Dann ist das Abi in der Tasche und man beginnt zu arbeiten und das Gleiche geht von vorne los.
Wechselt man dann die Abteilung, trifft man die alten Kollegen nur noch ab und zu auf dem Flur, sonst eigentlich kaum noch.
Es bleiben also immer nur wenige Menschen übrig, nur wenige Freunde die wahrscheinlich für immer in deinem Leben bleiben und weißt du warum? Weil sie dich mögen, genauso wie du bist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass genau das die Menschen sind, die auch dann hinter uns stehen, wenn du dir etwas Neues zutraust. Sie finden toll was du macht und werden immer hinter dir stehen. Aber selbst wenn es ihnen mal nicht so zusagt, dann ist das eben so und das Leben geht weiter.
Also warum ist diese Angst immer da? Was soll denn passieren? Dann reden die Leute eben über dich, aber das ist doch total egal. Denn am Ende geht es um deine Träume und Ziele. Du musst am Ende mit deinem Leben zufrieden sein und das machen, was dir Spaß macht und was dich vor allem Glücklich macht. Vielleicht bist du anders als Andere in deinem Alter, hast andere Interessen, Hobbys, einen anderen Humor – Ja und? Das macht dich doch aus! Deshalb bist du nicht langweilig!
Und genau deshalb habe ich mir vorgenommen, in Zukunft mehr an mich zu denken. Für meine Ziele und Träume zu kämpfen und keinen Gedanken an Menschen zu verschwenden, die mich nicht weiterbringen. Ich muss nicht mit allen befreundet sein, das war ich noch nie. Ich muss auch niemanden gefallen, denn die Menschen die mir wichtig sind, die lieben mich so, wie ich bin.
Ich weiß natürlich, dass das alles leichter gesagt, als getan ist und das ich es bestimmt nicht so einfach umsetzten kann, wie es hier jetzt aufschreibe. Aber ich werde es versuchen, auch wenn es manchmal unangenehm ist und man sich im ersten Moment unwohl fühlt. Ich bin mir jedoch sicher, dass es sich irgendwann lohnt und irgendwann besser wird. Denn nur so kann man zu sich Selbst finden und glücklich werden!
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